Freitag, November 23, 2007

anspruchsvoller antikriegsfilm


in der schlacht von somme im ersten weltkrieg waren die deutschen so beeindruckt von dem mut der britischen soldaten, dass sie gedichte und geschichten über sie schrieben. allerdings war das entsetzen über die unfähigkeit der britischen offiziere, die ihre jungen männer gnadenlos verheizten, riesengroß. in einem dieser gedichte heißt es: „ich habe noch nie solche löwen gesehen, die von solchen lämmern geführt wurden.“
das ist auch zentraler angelpunkt dieses antikriegsfilms von robert redford. tom cruise, das lamm, spielt einen aufstrebenden republikaner der von seinem büro aus eine neue offensive im hindukusch via telefon anordnet, der schlussendlich die ganze region befrieden soll. natürlich scheitert sie.
dieser film kommt für einen us-amerikanischen antikriegsfilm sehr leise daher (trotz kampfszene in afghanistan kein vergleich zu apocalypse now), und lässt eineN verstört zurück - wenngleich ich der meinung bin, dieser film ist nicht für europäerInnen sondern für liberale us-demokratInnen gemacht, die sich eingedenk der vietnamkriegproteste vor über 30 jahren endlich wieder auf die hinterfüße stellen sollen, damit die usa endlich diesen krieg im irak beendet.
der film übt nicht nur kritik an den politikerInnen (don't forget, condi!) sondern auch an den medien und an den jungen amerikanerInnen, die sich anders als zu vietnamkriegszeiten, einen dreck scheren, um diesen krieg und vor allem dass sie und ihr land teil dieses krieges sind.
trotz differenzierter kritik meinerseits, eine empfehlung!

1 Kommentar:

leonido hat gesagt…

habe den film auch schon gesehen, teile deine empfehlung aber leider nicht so ganz, bin da schon mehr auf seite der (eher vernichtenden) kritik von telepolis...