einmal im jahr

lese ich bewußt einen text eines evangelischen theologen (außer rooths blog versteht sich ;-). am 26. april vergegenwärtige ich mir immer den liedtext von dietrich bonhoeffer "von guten mächten wunderbar geborgen" im gedenken an meinen vater, dessen lieblingslied es war. bonhoeffer hat diesen zuversichtlichen text im gestapo-gefängnis an seine familie zu weihnachten 1944 geschrieben, bevor er im april 1945 von den nazis ermordet wurde.

beim heinz

auch dieses jahr war ich beim empfang des bundespräsidenten, den er zur feier seines wahlsieges am 25. april 2004 jährlich für sein wahlkampfteam veranstaltet.
trotz letztjähriger warnung hab ich mich dieses jahr nicht vorsichtig genug auf einen goldenen sessel gesetzt und plötzlich bricht ein sesselbein weg. nein, liebe slapstickfreundInnen, es ist nicht das gewicht meinerselbst - auf anderen sesseln saßen schwergewichtigere, und nein ich bin nicht auf den boden gekracht und nein, der bundespräsident ist auch nicht direkt neben mir gestanden, ich bin nämlich rechtzeitig vor dem völligen zusammenbruch aufgestanden - reine glücksache, intuition, kismet. aber die sessel sind außer der farbe nicht goldes wert, sondern nur marode.

verständliche wissenschaft

gestern war das finale von famelab in österreich. 10 finalistInnen aus naturwissenschaft und technik stellten sich mit 5minütigen auch für laien verständlichen präsentationen im technischen museum einer jury. die themen reichten von wanderkamelen über mathematische flächenberechnung anschaulich gemacht an einer melanzani bis zu zeolithe (minerale) die selbständig bier kühlen können. (audio-beispiele gibts auf science.orf) der vortrag zu letzterem (robert krickl) wurde auch zum sieger prämiert.
da bei uns, am institut, auch immer wieder darüber diskutiert wird, unsere präsentationen weniger zahlenlastig dafür mit mehr bildern anzureichern, unter denen sich der/die kundIn mehr vorstellen können, hat mich diese veranstaltung sehr interessiert. die größte revolution wäre es für mich, wenn ich es schaffen könnte, einmal ohne powerpoint-präsentation auszukommen und wie die famelab-teilnehmerInnen mit nur mit einem gegenstand, den mensch tragen kann, eine präsentation zu bestreiten.

fazit: gute veranstaltung, professionell organisiert (grats an pferdi). schön wäre es, würde es diese veranstaltung auch für die geistes- und sozialwissenschaften (die laut o-ton eines jury-mitglieds von famelab "sogar" eine wissenschaft ist - grrrrrrrr! ) geben.

exkursion

gestern hat mich steini, ein alter freund, in seinem heimatbezirk zum essen eingeladen. in favoriten angekommen, ein bezirk der mir eher fremd ist, da ich bis jetzt nur im 14ten, 2ten und jetzt 7ten gewohnt habe und nur bei ekh oder stipstellenbesuche in den 10ten fuhr, durfte ich die leckerste vorspeisenplatte (humus etc.) seit langem im cafe orange in der buchengasse zu mir nehmen. steini ist ein urfavoritner und liebt diesen bezirk, der ihn noch immer erdet, wie er sagt. nach dem essen gingen wir ins cafe ladys, ein von einer bosnierin geführtes lokal in dem mit viel hingabe zu Bijelo Dugme (weißer knopf) getanzt wurde. das ende unserer reise war steini's homebase das "rendevous" auf der quellenstraße. ein lokal, welches mich ein wenig an das bendl erinnerte, mit einer genialen jukebox und sehr netten und kommunikativen menschen (was wahrscheinlich auch damit zusammenhängt, dass es steini's stammbeisl war). mir hat der abend auf jeden fall gezeigt, dass ich mich manchmal in sehr eingefahrenen bahnen, was meinen bewegungsradius in dieser stadt betrifft, bewege und das solche exkursionen sehr zur erdung beitragen können. iza, machma wieder einmal einen ziaga in ottakring?

leiwand

war das wochenende in wien. am samstag auf der baumgartner höhe (gründe am steinhof) - mein absoluter nah-erholungs-favourite mit zubringer 48A, dann durch das otto-wagner-spittal mit sensationeller kirche an der spitze - ich finde ja die hat ja eine fassade wie aus unendlicher geschichte (tpring, deine replik?) - und ganz oben schöne wiese, klasse ausblick und selige ruhe (im gegensatz zur berstenden jesuitenwiese, wo wir am sonntag versucht haben mit dem fußball elegant unseren weg zu bahnen).
vor dem fußballspiel am sonntag, also genauer gesagt zwischen 13h und 14h ist radiozeit (manchmal auch schon von 1/2 10 bis 10h der guglhupf auf ö1, aber da muss ich ausgeschlafen sein) - mit willi resetarits auf radio wien. trost und rat (gibts auch zum nachhören) heißt die sendung, die ja ende der 90er jahre schon einmal lief und jetzt wieder aufgenommen wurde. großartige show, wiener schmäh, einer meiner lieblings-krimiautoren stefan slupetzky ist auch immer dabei und live-musik sowie jene aus der konserve ist auch immer vom feinsten. zudem ist der herr wilhelm (selbstbezeichnung) ein wenig ein anarchist und überzieht immer. sehr leiwand auf jeden fall.

kino nachtrag

diese woche zwei filme. zum ersten der vollidiot mit oli pocher. ein film nach dem buch von tommy jaud, dass sich bestens verkaufte. zum film muss ich sagen, ein wenig schlaffe pointen und auch eine eher matte handlung wenngleich in den herrn pocher ja aufgrund seiner "ich scheiss auf political correctness"-einstellung und seinen sprung beim prosieben-turmspringen aus 16 metern höhe durchaus schätze. der film ist aber trotzdem leichte unterhaltung und absolut kein must.

der zweite film nennt sich paris, je t'aime. er ist ein film mit 20 episoden über paris. genauer gesagt über die 20 bezirke der französischen hauptstadt von 20 unterschiedlichen regiseurInnen darunter tom tykwer (lola rennt, zuletzt: das parfum), den coen-brüdern (big lebowski) oder gus van sant (good will hunting). die episoden zeigen sehr behutsam die vielfältigkeit der stadt aber auch des lebens (tod, liebe, trauer, trennung, armut). trotz der abwechslung der vielen episoden wirkt der film langatmig. begeisterung kann dieser film wahrscheinlich nur unter wahren paris-kennerInnen oder, meine vermutung, als ungewöhnlicher promotionfilm in den usa hervorrufen. ein film für francophile, würde ich sagen.

schweinische löwen

ich lese gerade wieder einmal eine wien-krimi. ich mag das, wenn ich die schauplätze wo protagonistInnen wandeln und meist kriminell oder investigativ handeln, kenne. als besonders schöne draufgabe finde ich es, wenn über diese schauplätze kleine anektoten erzählt werden - diesmal über den dom zu st. stephan. angeblich sollen die an der außenfassade dargestellten löwen eher wie schweine aussehen, da die bauarbeiter im mittelalter nur aus den geschichten von seemännern das aussehen der löwen erahnen konnten.
ich habe das gestern abend überprüft und muss sagen die laut domgeschichte dargestellten hunde, löwen, basilisken sehen alle ein wenig wie schweine aus.
ansonsten hat die fassade ja noch einiges an spannenden zeichen in petto: da finden sich instrumente des mittelalterlichen konsumentInnenschutz (eingravierter brotlaib und zwei metallstäbe als rechtsgültigen maße für einen laib brot bzw. die kleine und große elle) und aus den jahren 1938-45 das bekannte O5, das zeichen der widerstandsbewegung gegen die nazis. coole fassade auf jeden fall.

angenehm

bin mit meinem osterwochenende echt zufrieden. vor allem der samstag war ein highlight. im wald ein kleines feines feuerchen inmitten drumherum die autos und via itrip ein batzen stereo-sound. großartig. dann noch Havah nagilah lautstark in den oststeirischen wald geschmettert, dass dem uhu ganz angst und bang wurde. laut rooth übrigens eine sehr nette idee an einem christlichen feiertag bei einem heidnischen brauch ein jüdisches lied zu singen.

off for easter

immer wieder

trete ich in eine nostalgische falle. (derstandard ist da manchmal ein übler fallensteller) dann erinnere ich mich an die anfangszeiten meines lebens mit computern und lasse die achtziger und den c64 gefolgt von den neunzigern und dem amiga 500 revue passieren. übrigens alles computer meines bruders an denen ich meist daneben zuschauend in die welt der computerspiele eintauchen durfte. diese erinnerung bleibt aber meist nicht nur ein tagtraum sondern mündet im stundenlangen stöbern in retro-foren und erweist sich als klassische zeitfalle. wie manchmal auch das wunderbare silberland, wo mensch sich immer wieder mit freude einen ast schreibt.
gestern schnappte die falle wieder einmal zu. von alten pc-spielen auf home of the underdogs (da gibts verdammt viele!), über ein c64-forum (trotz umständlicher emulator-installation saß ich mit tränen in den augen bei rainbow island & co) landete ich schließlich bei rick dangerous - einem uralt-jump'n'run game, dass es mittlerweile (ein dank an frankreich, die technik und den fortschritt!) schon als java-version gibt. und das tolle daran war, dass ich noch immer unterbewußt wußte wo die bösen fallen stehen und pfeile aus den wänden schießen - nahezu ein walkthrough. da können die ganzen neuen spiele abstinken...

bei benützung der links in diesem post übernehme ich keinerlei verantwortung für etwaige verluste von stunden, tagen oder monaten. beware!

yodeling anyone?

es ist wieder mal zeit meinem blogtitel gerecht zu werden. nach herrn mateschitz, der mit seinem grauslichen energydrink millionen gescheffelt hat, will jetzt auch frank stronach kohle mit so einem zeug machen. sein drink heißt frank's und wird auf einer unfassbaren seite (UNBEDINGT TON EINSCHALTEN!) beworben. dort kann frau sich als energy girl bewerben um in canada promotion für den drink zu machen und es gibt sogar schon welche und ich möchte euch einige quotes dieser girls nicht vorenthalten:

Elsa - favourite austrian: Sigmund Freud - he really knew what was on a girl's mind

Margaretta - favourite movie: Not The Sound of Music! That is so stereotypical.

Katia - what do you long for? Mostly world peace and the end of climate change. Sometimes, I long for the return of the Hapsburg Dynasty.

äh, yep, das verleiht flügel!

quantensprung

...im wahrsten und physikalischen sinne des wortes "quantensprung", nämlich ein kleiner vorgang ist heute von statten gegangen. vormittags ist es nämlich passiert, mein abakus ist, wie bei iza schon vor monaten vierstellig geworden. ja, ich bin eh diejenige die am meisten hits verursacht und die restlichen hits kenne ich persönlich und habe sie mittels mail und signatur auf meinen blog aufmerksam gemacht. trotzdem erfüllt es mich mit freude das anwachsen dieser zahl zu beobachten.

verlorene töchter

wieder einmal eine filmempfehlung. mirjam ungers film "vienna's lost daughters" über acht frauen, die in new york leben und die wien 1938-39 mit einem kindertransport nach england verlassen konnten. eine sehr einfühlsam erzählte geschichte, die sich nicht im überwiegenden maße mit den erzählungen der flucht und dem umgang mit dem wiedersehen mit der stadt wien beschäftigt (siehe wichtige filme wie watermarks/hakoah lischot, abschied ein leben lang, vielleicht habe ich glück gehabt) sondern vielmehr mit dem gegenwärtigen leben der protagonistinnen mit deren ehemännern, söhnen und töchtern, enkeln und enkelinnen befasst. und es zeigt sich sehr deutlich dass die greultaten der nazis und die geschichten von deportation und vertreibung sowohl in die nächsten als auch übernächste generation weiterwirkt, wie die beeindruckende szene im film zeigt wo der 16jährige enkelsohn einer protagonistin bei der schiffsfahrt auf dem donaukanal auf die frage wie er sich in dieser stadt fühle antwortet, dass er eine tiefe innere kälte spürt und dabei in tränen ausbricht.