Sonntag, April 01, 2007

verlorene töchter


wieder einmal eine filmempfehlung. mirjam ungers film "vienna's lost daughters" über acht frauen, die in new york leben und die wien 1938-39 mit einem kindertransport nach england verlassen konnten. eine sehr einfühlsam erzählte geschichte, die sich nicht im überwiegenden maße mit den erzählungen der flucht und dem umgang mit dem wiedersehen mit der stadt wien beschäftigt (siehe wichtige filme wie watermarks/hakoah lischot, abschied ein leben lang, vielleicht habe ich glück gehabt) sondern vielmehr mit dem gegenwärtigen leben der protagonistinnen mit deren ehemännern, söhnen und töchtern, enkeln und enkelinnen befasst. und es zeigt sich sehr deutlich dass die greultaten der nazis und die geschichten von deportation und vertreibung sowohl in die nächsten als auch übernächste generation weiterwirkt, wie die beeindruckende szene im film zeigt wo der 16jährige enkelsohn einer protagonistin bei der schiffsfahrt auf dem donaukanal auf die frage wie er sich in dieser stadt fühle antwortet, dass er eine tiefe innere kälte spürt und dabei in tränen ausbricht.

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